Dokumente für die Druckvorstufe und den Druck vorbereiten

von Ariel Garaza Díaz

Mit CorelDRAW können Dateien für ein weites Anwendungsspektrum erstellt werden: den Druck, das Internet oder die Gestaltung von Schildern, Modedesigns, Illustrationen usw. Jede dieser Anwendungen erfordert eine andere Konfiguration. Sprechen wir nun aber darüber, wie Sie Ihre Arbeiten für die Druckvorstufe und den Druck vorbereiten.

Dabei kann es sich natürlich um ganz unterschiedliche Arbeiten handeln: um Zeitschriften, Visitenkarten, Broschüren usw. Es ist fast unmöglich, alles zu berücksichtigen, aber für alle Arbeiten gelten einige grundlegende Einstellungen. Wichtig ist jedoch, dass Sie zuvor mit Ihrem Drucker sprechen, denn jedes Unternehmen hat ihre eigenen Richtlinien und Anforderungen. Die Kosten sind immer ein wichtiger Faktor: Jede Änderung (beispielsweise der Größe oder der Farben), und sei sie noch so gering, kann sich auf den Preis auswirken.

Die folgenden Richtlinien für die Druckvorstufe und den Druck gelten für praktisch alle Druckaufträge und Unternehmen. Wir besprechen zuerst einige generelle Richtlinien und sehen uns dann zwei konkrete Beispiele (eine Visitenkarte und eine Zeitschrift) näher an.

Schritt 1 – EINRICHTEN DES DOKUMENTS

Beginnen wir ganz von vorne. Öffnen Sie CorelDRAW und gehen Sie auf Datei > Neu (STRG + N).

Nun müssen wir festlegen, wie groß unsere Arbeit zum Schluss sein soll. Das heißt, wenn eine Visitenkarte 90 x 50 mm groß sein soll, dann muss das Dokument diese Größe aufweisen. Platzieren Sie bitte nicht mehrere Karten auf eine A4-Seite. Das bedeutet nicht nur mehr Arbeit, sondern kann auch zu Fehlern führen.

Das Dialogfeld Neues Dokument erstellen enthält einige sehr nützliche Angaben, wie z. B. den Namen des Dokuments, die Seitenanzahl, den Farbmodus, die Farbeinstellungen usw. Aber darüber werden wir später noch ausführlicher sprechen.

Wenn Sie bereits ein neues A4-Dokument haben, ist das kein Problem. Die Seitengröße kann in der Eigenschaftsleiste geändert werden.

Das Listenfeld Seitengröße links in der Eigenschaftsleiste enthält einige Voreinstellungen. Wenn Sie möchten, können Sie am Ende der Liste auch Ihre eigenen Voreinstellungen hinzufügen, indem Sie unten im Listenfeld auf die Schaltfläche Diese Liste bearbeiten klicken. Hinweis: Sie können schneller auf dieses Menü zugreifen, wenn Sie auf den Seitenrand doppelklicken.

Schritt 2 – RÄNDER FESTLEGEN

Dies ist Teil der Seiteneinrichtung, aber ein wichtiger Schritt. Nachdem Sie die Seitengröße festgelegt haben, sollten Sie die inneren und äußeren Seitenränder wählen. Innere Seitenränder verwenden wir, da es sich nicht empfiehlt, Text oder Objekte zu nahe am Seitenrand zu platzieren – dabei sind die Gründe nicht nur ästhetischer oder visueller Art –, auch wenn der Unterschied beim Schneiden gering ist und der innere Rand nicht zu erkennen ist.

Um einen inneren Rand hinzuzufügen, doppelklicken Sie auf den Seitenrand, gehen auf Dokument > Hilfslinien > Voreinstellungen, wählen (je nach Arbeit) die gewünschte Randbreite und klicken dann auf die Schaltfläche Voreinstellung zuweisen.

Wenn Sie einen Hintergrund verwenden oder sich ein Bild nahe am Seitenrand befindet, sollten Sie auch außen herum noch einen Rand hinzufügen. Diesen äußeren Rand nennt man Anschnitt. Er ist sehr wichtig, da nicht immer so exakt wie erwartet geschnitten wird. Beim Weiterverarbeitungsprozess ist dieser zusätzliche Rand sehr hilfreich. Sie können die Breite des Randanschnitts festlegen, wenn Sie die Größe der Seite wählen. Doppelklicken Sie auf den Seitenrand oder gehen Sie auf Extras > Optionen > Dokument > Seitengröße. Unter Randanschnitt können Sie die gewünschte Breite angeben (normalerweise 3 mm). Zudem können Sie diesen Bereich sichtbar machen, indem Sie die Option Randanschnittbereich anzeigen aktivieren.

Aber es genügt nicht, nur die Randanschnittbreite festzulegen, auch die Objekte (der Hintergrund beispielsweise) müssen gedehnt werden, so dass sie über den Seitenrand hinausreichen. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn das Bild größer als der Randanschnittsbereich ist. Beim Erstellen einer PDF-Datei oder beim Drucken wird es automatisch beschnitten.

Schritt 3 – BILDQUALITÄT

Eines der häufigsten Probleme hängt mit der Bildqualität zusammen. Ein Bild, das aus dem Internet heruntergeladen wird, beispielsweise ein Hintergrundbild, eignet sich zwar für die Anzeige am Bildschirm, aber nicht für den Druck. Die Mehrheit der Bilder im Internet sind geringer Qualität (beispielsweise 72 dpi oder 96 dpi), da sie so schneller geladen werden können. Aber diese Auflösung eignet sich nicht für den Druck, denn die Bilder wirken „pixeliert“ (grobkörnig), die Ränder unscharf und das Druckresultat ist schlecht.

Für den Druck von Farbfotos sollten Bilder mit einer Auflösung von etwa 300 dpi und der CMYK-Farbmodus verwendet werden. „300 dpi“ ist ein Standardwert, da für Belichter und die digitale Druckplattenbelichtung LPI (Lines per Inch, Linien pro Zoll) als Maßenheit verwendet wird.

  • Wird die Datei mit 150 lpi ausgegeben, beträgt die maximal verfügbare Auflösung 150 x 2 = 300 dpi.
  • Wird die Datei mit 175 lpi ausgegeben, beträgt die maximal verfügbare Auflösung 350 dpi.
  • Wird die Datei mit 200 lpi ausgegeben, beträgt die maximale Auflösung 400 dpi, also werden 300 dpi ausreichen.

Bisher gibt es keine Druckmaschine am Markt mit mehr als 200 lpi. Die beste Qualität liegt also zwischen 300 und 400 dpi.

Wenn Sie ein Bild mit 600 dpi oder einer höheren Auflösung senden, führt das nur zu einer größeren und langsameren Datei, verbessert die Auflösung jedoch nicht. Manchmal werden Bilder mit 1800 dpi, 2400 dpi oder mehr gesendet. Das erzeugt nur größere Dateien, erhöht jedoch die Ausgabequalität nicht. Wenn Sie die Ansicht am Bildschirm vergrößern, können Sie das Bild besser sehen, aber das gedruckte Resultat beträgt 300 bzw. 400 dpi. Manchmal ist von Tintenstrahldruckern die Rede, die mit 2400 dpi drucken. Hier herrscht viel Verwirrung. Wenn bei diesen Druckern von „dpi“ die Rede ist (dabei sind „Dots per Inch“, also Punkt pro Zoll gemeint) ist die Druckqualität gemeint, nicht die Auflösung der Bilder. Und für Großformatdrucker (Plotter) werden keine hochauflösenden Bitmaps benötigt – im Gegenteil, je größer die Ausgabe, desto niedriger die erforderliche Auflösung. Aber da diese Drucker keine Farbauszüge erzeugen und der Druckprozess völlig anders verläuft, findet der „300 dpi“-Standard keine Anwendung auf Plotter, Laser- oder Tintenstrahldrucker.

Ein weiterer häufiger Fehler: Seien Sie vorsichtig, wenn Sie die Größe eines Bildes vergrößern oder verkleinern. Wenn Sie ein Bild importieren, z. B. 15 x 15 cm bei 300 dpi, dieses aber auf 45 x 30 cm vergrößern möchten, wird die Auflösung dem Verhältnis entsprechend verringert (in diesem Fall auf 100 dpi), was die Qualität beeinträchtigt. Wenn Sie das Bild hingegen auf 3 x 2 cm verkleinern, wird die Auflösung entsprechend erhöht (in diesem Fall auf 1500 dpi). Beides ist nicht erwünscht, deshalb ist bei der Auflösung Vorsicht geboten. Die Auflösung muss bei wirklicher Größe 300 dpi betragen, nicht vor oder nach einer Vergrößerung des Bildes.

Schritt 4 - DEFINITION DER FARBEN

Der nächste Schritt besteht darin, den Farbmodus und das Farbprofil zu bestimmen. Unter Extras > Farbverwaltung finden Sie zwei Dialogfeld-Optionen: eine für die allgemeinen Einstellungen (Standardeinstellungen) und eine zweite, die nur für das aktuelle Dokument gilt (Dokumenteinstellungen). Beide sind sehr wichtig.

Der „Farbmodus“ bezieht sich auf die Art und Weise, wie wir die Datei verwenden, in diesem Fall für einen qualitativ hochwertigen Druck. Als Erstes kann zwischen dem RGB- und dem CMYK-Farbmodus gewählt werden. RGB hat kräftigere Töne, aber eignet sich nur für das Internet und Desktop-Drucker (z. B. Tintenstrahldrucker) und Plotter, aber nicht für den kommerziellen Druck. RGB hat 16,8 Millionen Farben, CMYK nur 64.000, aber alle kommerziellen Drucker verwenden CMYK. Wenn Sie ein RGB-Farbprofil verwenden, wird der Farbmodus geändert, wenn die Datei in Druck gegeben wird, was zu einem schlechten oder fehlerhaften Resultat führen kann. Sie sollten deshalb unter Extras > Farbverwaltung in beiden Dialogfeldern CMYK als „primären Farbmodus“ wählen.

Die Wahl eines CMYK-Farbprofils bedeutet nicht, dass automatisch für alle Objekte CMYK benutzt wird. Wenn Sie ein Bild importieren oder einen Text kopieren und einfügen und das Bild RGB ist, wird es im RGB-Modus gespeichert, bis Sie den Farbmodus ändern. Am besten benutzen Sie ein Bildbearbeitungsprogramm (wie das in der CorelDRAW Graphics Suite enthaltene Corel PHOTO-PAINT oder Corel PaintShop Pro), um das Bild zu korrigieren, bevor Sie es in CorelDRAW importieren. Aber wenn Sie ein RGB-Bild einfügen, können Sie den Farbmodus später jederzeit ändern. (Hinweis: Sie können auf Datei > Dokumenteigenschaften… gehen, um sicherzustellen, dass sich alle Objekte im CMYK-Modus befinden.) Aus diesem Grund ist eine gute Farbverwaltung wichtig.

Um die Farbprofile anzupassen, gehen Sie auf Extras > Farbverwaltung und passen die Farbeinstellungen für das aktuelle Dokument und die allgemeinen Einstellungen an (Standardeinstellungen und Dokumenteinstellungen). Es reicht nicht, nur die Standardeinstellungen festzulegen, denn jedes Dokument kann ein eigenes Farbprofil haben.

Das Farbmanagement bedarf weiterer Erläuterungen, da es kein „allgemeines Farbprofil“ für alle Dokumente gibt. Deshalb sollten Sie die Einstellungen für jede Arbeit anpassen. Sie sollten beispielsweise das Farbprofil auf das Papier abstimmen, das für das Dokument verwendet wird.

Der CMYK-Farbmodus kann nicht für alle Dokumente verwendet werden, da vier Druckfarben benötigt werden. Wenn Sie eine Datei erstellen, die nur zwei oder drei Farben (z. B. blau und gelb) aufweist, empfiehlt es sich, nur zwei oder drei Farben (Schmuckfarben) zu verwenden, also beispielsweise Pantone-Farben. Außerdem können nicht alle Farben mit CMYK gedruckt werden. Beispiele dafür sind „Gold“ oder „Silber“ usw. Einige leuchtende Farben können nur mit besonderen Druckfarben erzeugt werden und mit CMYK ist dies nicht möglich. Schmuckfarben sind auch wichtig für „nicht druckende Objekte“ (z. B. ein Umriss, der gestanzt wird) oder „überdruckte Objekte“ (z. B. eine UV-Lackierung). Schmuckfarben können nicht nur für Vektorobjekte verwendet werden, sondern auch für Bitmaps. Gehen Sie im Menü Bitmaps auf Modus > Duoton und wandeln Sie die Bitmap in eine („Einton“) oder mehrere Schmuckfarben um.

Schritt 5 – ERSTELLEN VON STILEN

Mit Text-, Grafik- und Farbstilen können Sie Inhalte schneller ändern und allgemein schneller arbeiten.

Stellen Sie sich zum Beispiel vor, wir beginnen eine Arbeit mit zwei Farben: Blau und Gelb. Anstatt diese Farben einzelnen Objekten zuzuweisen, ist es besser, zwei Farbstile zu erzeugen und den Objekten diese Farbstile zuzuweisen (um einen neuen Farbstil zu erzeugen, wählen Sie das Objekt aus, klicken mit der rechten Maustaste und wählen Farbstile > Neu aus Auswahl…). Wenn Sie von jeder Farbe mehrere Farbtöne (beispielsweise 10 %, 20  %, 30 % usw. der blauen Farbe) verwenden müssen, können Sie im Andockfenster Farbstile (Fenster > Andockfenster > Farbstile) oder (STRG+F6) die Option Neuer Verlauf wählen.

Farben können auch manuell geändert werden (Bearbeiten > Suchen und ersetzen > Objekte ersetzen > Eine Farbe ersetzen...), aber dann muss auf jeder Seite jede einzelne Farbe und jeder Farbton geändert werden. Mithilfe des Andockfensters Farbstile ist es möglich, Farbe und Farbtöne auf allen Seiten in einem einzigen Schritt zu ändern. Aber dazu muss der Farbstil auf die Objekte „angewandt“ werden. Es genügt nicht, dass Objekte „gelb“ sind oder dieselbe Farbe (z. B. Pantone 012) haben, es muss ein Farbstil angewandt werden. Wird ein Farbstil geändert, wirkt sich die Änderung nur auf die Objekte mit diesem Farbstil aus, nicht auf alle gelben Objekte.

Dasselbe gilt für Text- und Grafikstile. Nehmen wir an, dass wir an einer Zeitschrift arbeiten und für die Überschriften Garamond, 24 pt, und den Textteil Times New Roman, 11 pt, verwenden. Aber wenn wir fertig sind, möchte der Kunde andere Schriften und bittet uns, für die Überschriften Humanist777, 33 pt, und für den Textteil HelveticaNeue LT Pro 55 Roman, 12 pt, zu verwenden. Sie könnten die Schriften nun zwar manuell ändern, aber wenn Sie den Stil der Überschriften ändern, werden im gleichen Moment alle Überschriften auf allen Seiten geändert.

Wie Sie sehen, trifft das nicht nur auf die Schriftnamen und -größen zu: Es gibt eine Menge von Texteigenschaften, die in einem Stil verwendet werden können. Auch Farben. Und Sie können verschiedene Farbstile anlegen, z. B. für Fußnoten, Kopfzeilen usw. Wird ein Stil geändert, werden die Änderungen in einem einzigen Schritt auf das ganze Dokument angewandt. Wie bei den Farbstilen muss der Stil auf ein oder mehrere Objekte angewandt werden, damit bei einer Änderung oder Bearbeitung eines Stils der die Schrift Garamond verwendet, alle Textobjekte geändert werden, auf die dieser Stil angewandt wurde, und nicht jedes einzelne Garamond-Textobjekt.

Schritt 6 – VERSENDEN VON DATEIEN UND FREIGABE ALS PDF-DATEI

Wenn Sie die Originaldatei, also die .CDR-Datei, schicken, müssen Sie alle erforderlichen Angaben mitliefern. Dazu gehen Sie am besten auf Datei > Für Ausgabe sammeln…. Dann wird ein neuer Ordner mit einer Kopie der .CDR-Datei, der verwendeten Schriften und dem Farbprofil erstellt. Wenn Sie extern verknüpfte Bilder verwenden, werden diese Dateien auch erfasst. Sie können aber auch ein PDF erstellen.

Wird die .CDR-Datei jedoch in einer anderen Version des Programms geöffnet, könnte das zu Änderungen in der Datei führen. Die Füllungen in CorelDRAW X7 unterscheiden sich von denjenigen früherer Versionen und können auch selektive Transparenzen aufweisen. Wenn Sie eine Datei im Format einer früheren Version speichern, werden Sie aus diesem Grund gefragt, ob Sie den Text in Kurven und die Füllungen in Bitmaps umwandeln möchten.

Es gibt jedoch eine gute Alternative: Sie können ein PDF erstellen. Dazu gehen Sie entweder auf Datei > Als PDF freigeben oder auf Datei > Exportieren... (STRG + I) und wählen die Option PDF. Aber es genügt nicht, einfach ein PDF zu erstellen, da nicht alle PDFs dieselbe Konfiguration aufweisen. Ein PDF für das Internet erzeugt ein PDF geringer Qualität mit dementsprechend geringem Dateiumfang, das auf einer Webseite verwendet oder als Anhang zu einem E-Mail verschickt werden kann. Aber für den Druck benötigen wir das Gegenteil: Bilder hoher Qualität und hoher Auflösung. Auch die PDF-Einstellungen würden weitere Erläuterungen erforderlich machen, aber das würde den Rahmen dieses Tutorials sprengen. Je nach Arbeitsablauf eines Unternehmens gibt es viele verschiedene Konfigurationen. Was wir vorschlagen, ist ein einfaches Format, das für die meisten Druckaufträge gebraucht werden kann: Wählen Sie im Listenfeld PDF-Voreinstellung die Option PDF/X-3, gehen Sie auf Einstellungen und wählen Sie im Listenfeld Kompatibilität die Option Acrobat 8.0 oder höher. Warum? PDF/X-3 ist eine gute Standardeinstellung, ist jedoch standardmäßig mit Acrobat 4.0 kompatibel, einem Format, das weder Transparenzen noch Linsen unterstützt. Dieses Problem kann durch eine Änderung der Kompatibilitätseinstellung gelöst werden.

Auf der Registerkarte Farbe der PDF-Einstellungen werden standardmäßig alle Farben als CMYK ausgegeben, aber die Einstellung kann auf Programmeigen geändert werden, insbesondere bei der Verwendung von Schmuckfarben. Die Option Farbprofil einbetten sollten Sie immer aktivieren. Wenn Sie in Ihrem Dokument benutzerdefinierte Überdruckungen verwenden, lassen Sie diese Option aktiviert (standardmäßig ist sie aktiviert).

Auf der Registerkarte Optionen haben Sie mehrere wichtige Einstellungen. Am Standard PDF/X-3 muss nichts geändert werden. Text muss nicht in Kurven umgewandelt werden, da im PDF alle Schriften eingebettet werden. Wählen Sie diese Option nur, wenn Sie Schriften verwenden, die Druckeinschränkungen unterliegen, aber dieses Problem besteht nur bei wenigen Schriften. Die Option In Kurven konvertieren erzeugt größere und komplexere Dateien, deren Verarbeitung einigen RIPs Probleme verursachen könnte. Da die Schriften eingebettet werden, ist es nicht nötig, den Text in Kurven umzuwandeln.

Auf der Registerkarte Druckvorstufe können Sie die Option Randanschnittgrenze aktivieren. Sie können diese Option auch aktivieren, wenn das aktuelle Dokument keinen aktiven Anschnitt aufweist. Aber vergessen Sie nicht, dass die Objekte über den Seitenrand hinausreichen müssen. Mit der Aktivierung der Option Randanschnittgrenze wird die Größe der Objekte nicht automatisch erhöht. Eine andere, oft nützliche Option besteht darin, die Schneidemarken zu aktivieren, um die Begrenzungen des Designs zu markieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Seitengröße der wirklichen Größe entspricht.

Schritt 7 - ERSTELLEN EINER VISITENKARTE

Wir sehen uns ein paar praktische Beispiele an. Als Erstes erstellen wir einige Visitenkarten. Wir wir am Anfang gesehen haben, wählen wir für die Seite eine Größe von 90 x 50 mm. Ich möchte darauf hinweisen, dass dies nur ein Beispiel ist. Die Größe kann je nach Ausführung variieren.

Dann doppelklicken wir auf den Rand des Blattes, um die Ränder festzulegen und fügen einen 3 mm breiten Anschnitt hinzu.

Dann gehen wir in der Palette Optionen auf Dokumente > Hilfslinien > Voreinstellungen und wählen Benutzerdefinierte Voreinstellungen, um einen inneren, 5 mm breiten Rand zu erstellen. Vergessen Sie nicht, auf die Schaltfläche Voreinstellung zuweisen zu klicken. Wir klicken auf OK. Nun verfügen wir über eine Seite und können mit der Arbeit beginnen.

Nächster Schritt:

Festlegen der Farbstile (STRG + F6). In diesem Fall verwenden wir zwei Schmuckfarben: Blau (Pantone Reflex Blue C) und Gelb (Pantone Yellow 012 C), beide aus der Farbpalette Pantone Solid Coated v.2.

Wir erstellen ein fiktives Logo und weisen diesem den Stil „Blau“ zu. Um den Hintergrund zu erstellen, doppelklicken Sie auf das Hilfsmittel Rechteck (Hilfsmittelpalette > Hilfsmittel 'Rechteck' oder F6), um damit ein Rechteck in Seitengröße zu erstellen. Wir weisen den Stil „Gelb“ zu und erzeugen dann einen Verlauf (wir drücken die G-Taste, um das Hilfsmittel Interaktive Füllung zu aktivieren, und ziehen an den Bearbeitungspunkten, um den Verlauf anzupassen). Schließlich vergrößern wir die Fläche, um auch den Randanschnittbereich zu erfassen. Da die Karte 90 x 50 mm groß ist, vergrößern wir den Hintergrund auf 96 x 56 mm und zentrieren ihn auf der Seite (um das Hintergrundobjekt zu zentrieren, wählen Sie dieses aus und drücken die P-Taste).

Und was, wenn wir Visitenkarten mit verschiedenen Namen benötigen? Wenn es nur zwei Namen sind, können wir einfach den Inhalt der Seite duplizieren (Layout > Seite duplizieren), aber wenn wir mehrere Seiten erstellen möchten, erzeugen wir am besten eine Masterebene. Selektieren Sie dazu das Logo und den Hintergrund und wählen Sie dann Bearbeiten > Ausschneiden (oder STRG + X). Öffnen Sie dann das Andockfenster Objekt-Manager (Fenster > Andockfenster > Objekt-Manager) und wählen Sie im Menü des Andockfensters die Option Neue Masterebene (alle Seiten). Sie können stattdessen auch auf das Symbol Neue Masterebene (alle Seiten) unten im Andockfenster Objekt-Manager klicken.

Wenn Sie möchten, können Sie diese Ebene umbenennen. Fügen Sie dann einfach das Logo und den Hintergrund in diese neue Ebene ein (Bearbeiten > Einfügen oder STRG + V). Wir können für jeden Namen eine Seite erzeugen und alle haben das gleiche Logo und den gleichen Hintergrund. Der Vorteil ist, dass es nur eine Ausführung davon gibt in der Datei: Wenn Sie ein Element ändern, wird dieses Element auf allen Seiten entsprechend geändert. Um versehentliche Änderungen zu vermeiden, können Sie diese Ebene „sperren“. Klicken Sie dazu im Objekt-Manager auf das Vorhängeschloss-Symbol. Dann müssen wir nur die Seite und die Ebene auswählen (normalerweise ist es Ebene 1) und den entsprechenden Text eingeben (Name, Telefonnummer usw.).

Beachten Sie, dass per Blatt eine Karte angezeigt wird, wenn wir die Datei drucken (Datei > Drucken oder STRG + P). Aber wenn wir auf Datei > Druckvorschau gehen, können wir ein Umbruchlayout erstellen (zweites Werkzeug auf der linken Seite) und den Spaltenzwischenraum zwischen den Visitenkarten festlegen. Die Wiederholungen können identisch oder unterschiedlich sein, diese Wahl treffen wir auf Grundlage der Anzahl Seiten. Wir können auch Schneidemarken einfügen (drittes Werkzeug) und haben darüber hinaus noch weitere Optionen.

Aber wir müssen nur eine PDF-Datei erstellen, eine Druckvorschau ist nicht erforderlich. Befolgen Sie einfach die oben beschriebenen Schritte und erstellen Sie ein PDF mit mehreren einzelnen Seiten und den jeweiligen Schneidemarken und Randanschnitten. Der Umbruch wird mithilfe PDF-basierter Workflow-Programme (wie beispielsweise Kodak Preps oder Heidelberg MetaDimension) automatisch erzeugt.

Schritt 8 - GESTALTUNG EINER ZEITSCHRIFT

Die Gestaltung einer Zeitschrift folgt einem ähnlichen Prozess, aber es gibt einige wenige Unterschiede. Der erste Schritt besteht wie immer darin, das Format der Zeitschrift zu bestimmen. Nehmen wir an, die fertige Zeitschrift soll 19 x 27 cm groß sein. Doppelklicken Sie also auf den Seitenrand (das bringt uns auf: Extras > Optionen > Arbeitsbereich > Dokument > Seitengröße) und wählen Sie die Größe von zwei Seiten: 38 x 27 cm (der Randanschnitt sollte 3 mm betragen, kann aber auch breiter sein).

Nun wechseln wir zu Kategorie Layout und wählen im Listenfeld Layout die Option Heft. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Option Doppelseiten aktiviert ist, damit die Zeitschrift so angezeigt wird, wie sie gelesen wird: die erste und letzte Seite als einzelne Seiten (als ob die Zeitschrift geschlossen wäre) und dann die Seiten 2-3, 4-5 usw. Bei der Freigabe als PDF enthält das Dokument jedoch einzelne Seiten. Dies ist notwendig, wenn eine Ausschießsoftware benutzt werden soll. Erstreckt sich ein Objekt oder Bild über zwei Seiten, wird es automatisch geschnitten.

Gehen Sie wie für die Visitenkarten auf Extras > Optionen > Arbeitsbereich > Dokument > Hilfslinien > Voreinstellungen > Benutzerdefiniert und legen Sie die inneren Ränder fest. Wenn Sie möchten, können Sie auch unterschiedliche Ränder wählen, also beispielsweise oben einen 1,5 cm breiten Rand und unten einen 1 cm breiten Rand. Dann muss die Option Ränder spiegeln deaktiviert werden.

Wenn Sie mit Spalten arbeiten möchten, können Sie auch die Anzahl der Spalten und den Abstand zwischen den Spalten festlegen. Gehen Sie hierzu auf Extras > Optionen > Arbeitsbereich > Dokument > Hilfslinien > Voreinstellungen > Benutzerdefinierte Voreinstellungen > Spalten. Wichtig ist, diese Einstellung nicht mit den Mengentextspalten zu verwechseln, bei denen ein Textblock in zwei oder mehrere Spalten aufgeteilt wird (Text-Menü > Spalten…). Das Aufteilen der Seite in Spalten führt nicht automatisch zu einer Teilung des Textes oder des Inhalts. Es handelt sich nur um eine visuelle Hilfe.

Nachdem wir auf Voreinstellung zuweisen geklickt haben, können wir die gewünschte Anzahl Seiten einfügen (Layout > Seite einfügen oder Bild-ab-Taste). Jetzt können wir mit der eigentlichen Arbeit beginnen.

Aus Platzgründen und um nicht vom eigentlichen Thema abzukommen, werde ich nicht im Detail auf die Gestaltung der Zeitschrift eingehen, da es da viele Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Einfach einige Punkte, die es zu beachten lohnt:

  • Seiten können automatisch nummeriert werden (Layout > Seitenzahl einfügen > Auf allen Seiten).
  • Beim Drucken (auf einem Laser- oder Tintenstrahldrucker) erscheint die letzte Seite mit der ersten Seite.
  • Wenn Sie ein Dokument als PDF freigegeben (Datei > Als PDF freigeben oder Datei > Exportieren > PDF), werden einzelne Seiten erzeugt, wie dies für Ausschießsoftware erforderlich ist.
  • Und, wie bereits gesagt, vergessen Sie nicht einen Randanschnitt und Schneidemarken einzufügen.